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Oskar Kokoschka: Kniendes Mädchen

In Große Jubiläumsauktion: Evening Sale

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Vienna

Oskar Kokoschka
Kniendes Mädchen
um 1920
Aquarell auf Papier; gerahmt
66 × 50,7 cm
Signiert rechts unten: OKokoschka
Kunsthandel, Wien;
österreichischer Privatbesitz
Oskar Kokoschka, Expressionist, Migrant, Europäer. Eine Retrospektive, Ausstellungskatalog, Kunsthaus Zürich und Leopold Museum, Zürich und Wien 2018, Abb. S. 145
Kokoschka beginnt erst spät, sich mit dem Aquarell zu beschäftigen. Ohne Deckweiß ist es eine Art der Malerei, die keine Fehler zulässt. Nachbesserungen sind kaum möglich, jeder Pinselstrich muss sitzen. Kniendes Mädchen ist ein Paradebeispiel für Kokoschkas Virtuosität auf diesem Gebiet. Mit wenigen Strichen gelingt es ihm, den Körper, seine Bewegung, aber auch den Ausdruck festzuhalten. Die Phase zwischen 1920 und 1924 brachte herausragende Arbeiten hervor.

Im Zentrum der Arbeiten Kokoschkas stand der Mensch. Meist verwendete er sehr saugfähige Papiere, um eine matte stumpfe Farbwirkung zu erzeugen. Der lasierte Farbauftrag lässt den Malgrund als wesentliches Gestaltungsmittel wirken. Die Darstellung des knienden Mädchens gehört zu eben jener Reihe autonomer Aquarelle, die Kokoschka während seiner Zeit in Dresden malte. Hier definiert er die Form des Körpers mit wenigen, breiten Pinselstrichen. Sie verlaufen entlang der einzelnen Körperpartien in vorwiegend vertikal angelegten Linien. Die erdigen Farben sind an einigen Stellen übereinandergelegt und vermischen sich zu neuen Farbakzenten. An den Knien und Kniekehlen, im Bereich des Kinns und der Augen, ebenso der Haare verstärkt Kokoschka die Konturen durch schwarze Striche. Besonders die Mimik des Mädchens – mit einem distanziert abwartenden Blick - fing Kokoschka hier mit wenigen gezielt angelegten Pinselzügen ein.

Kokoschka hatte die Fähigkeit spezielle Details – im Blick und in der Haltung - seiner Modelle wahrzunehmen und daraus lebendige, eindringliche Momentaufnahmen für den Betrachter zu schaffen. Die Aquarelle um 1920 bestechen durch die mutig und frei gesetzten expressiven Farbflächen, die den Blick lenken und sich harmonisch zu einer Einheit verbinden.

Erst in seiner Spätzeit, ab Ende der 50er Jahre, widmete sich Kokoschka wieder intensiv dem Aquarell. Tiere und Blumen wurden dann zu seinen bevorzugten Themen.
(Christa Armann)

Oskar Kokoschka
Kniendes Mädchen
c. 1920
watercolour on paper; framed
66 × 50.7 cm
signed on the lower right: OKokoschka
art dealer, Vienna;
private property, Austria
Oskar Kokoschka, Expressionist, Migrant, Europäer. Eine Retrospektive, exhibition catalogue Kunsthaus Zürich and Leopold Museum, Zurich and Vienna 2018, ill. p. 145
Kokoschka only began to work with watercolours at a late stage. Without opaque white, it is a painting technique that allows no mistakes. Touch-ups are scarcely possible: every brushstroke must be just right. "Kniendes Mädchen" ("Kneeling Girl") is a prime example of Kokoschka’s virtuosity in this field. In just a few strokes, he succeeds in capturing not only the body and its movements, but also the girl’s expression. The phase between 1920 and 1924 produced some outstanding works.
The human being was at the centre of Kokoschka's works. He usually painted on very absorbent paper to create a matt, dull colour effect. The glazing painting technique has the effect of making the background an essential design element. The picture of the kneeling girl belongs to the series of autonomously executed watercolours that Kokoschka painted during his time in Dresden. Here, he defines the shape of the body with a few broad brushstrokes that delineate its individual parts in predominantly vertical lines. In some places, the earthy tones are superimposed and thus blend together to create new touches of colour. Kokoschka accentuates the contours of the knees, the hollows of the knees, the chin, the eyes and the hair with black strokes. In particular, Kokoschka captures the girl’s facial expression – a distant, expectant gaze – in a few precise brushstrokes.

Kokoschka had the ability to perceive special details, both in the gaze and posture, of his models and to thus create vivid, penetrating "snapshots" for the viewer. The watercolours from around 1920 captivate due to their boldly and freely placed, highly expressive fields of colour that direct the viewer's gaze and harmoniously combine to form a unity.

It was not until his later years, from the end of the 1950s, that Kokoschka again devoted himself intensively to watercolours. Animals and flowers then became his preferred subjects.
(Christa Armann)

Oskar Kokoschka
Kniendes Mädchen
um 1920
Aquarell auf Papier; gerahmt
66 × 50,7 cm
Signiert rechts unten: OKokoschka
Kunsthandel, Wien;
österreichischer Privatbesitz
Oskar Kokoschka, Expressionist, Migrant, Europäer. Eine Retrospektive, Ausstellungskatalog, Kunsthaus Zürich und Leopold Museum, Zürich und Wien 2018, Abb. S. 145
Kokoschka beginnt erst spät, sich mit dem Aquarell zu beschäftigen. Ohne Deckweiß ist es eine Art der Malerei, die keine Fehler zulässt. Nachbesserungen sind kaum möglich, jeder Pinselstrich muss sitzen. Kniendes Mädchen ist ein Paradebeispiel für Kokoschkas Virtuosität auf diesem Gebiet. Mit wenigen Strichen gelingt es ihm, den Körper, seine Bewegung, aber auch den Ausdruck festzuhalten. Die Phase zwischen 1920 und 1924 brachte herausragende Arbeiten hervor.

Im Zentrum der Arbeiten Kokoschkas stand der Mensch. Meist verwendete er sehr saugfähige Papiere, um eine matte stumpfe Farbwirkung zu erzeugen. Der lasierte Farbauftrag lässt den Malgrund als wesentliches Gestaltungsmittel wirken. Die Darstellung des knienden Mädchens gehört zu eben jener Reihe autonomer Aquarelle, die Kokoschka während seiner Zeit in Dresden malte. Hier definiert er die Form des Körpers mit wenigen, breiten Pinselstrichen. Sie verlaufen entlang der einzelnen Körperpartien in vorwiegend vertikal angelegten Linien. Die erdigen Farben sind an einigen Stellen übereinandergelegt und vermischen sich zu neuen Farbakzenten. An den Knien und Kniekehlen, im Bereich des Kinns und der Augen, ebenso der Haare verstärkt Kokoschka die Konturen durch schwarze Striche. Besonders die Mimik des Mädchens – mit einem distanziert abwartenden Blick - fing Kokoschka hier mit wenigen gezielt angelegten Pinselzügen ein.

Kokoschka hatte die Fähigkeit spezielle Details – im Blick und in der Haltung - seiner Modelle wahrzunehmen und daraus lebendige, eindringliche Momentaufnahmen für den Betrachter zu schaffen. Die Aquarelle um 1920 bestechen durch die mutig und frei gesetzten expressiven Farbflächen, die den Blick lenken und sich harmonisch zu einer Einheit verbinden.

Erst in seiner Spätzeit, ab Ende der 50er Jahre, widmete sich Kokoschka wieder intensiv dem Aquarell. Tiere und Blumen wurden dann zu seinen bevorzugten Themen.
(Christa Armann)

Oskar Kokoschka
Kniendes Mädchen
c. 1920
watercolour on paper; framed
66 × 50.7 cm
signed on the lower right: OKokoschka
art dealer, Vienna;
private property, Austria
Oskar Kokoschka, Expressionist, Migrant, Europäer. Eine Retrospektive, exhibition catalogue Kunsthaus Zürich and Leopold Museum, Zurich and Vienna 2018, ill. p. 145
Kokoschka only began to work with watercolours at a late stage. Without opaque white, it is a painting technique that allows no mistakes. Touch-ups are scarcely possible: every brushstroke must be just right. "Kniendes Mädchen" ("Kneeling Girl") is a prime example of Kokoschka’s virtuosity in this field. In just a few strokes, he succeeds in capturing not only the body and its movements, but also the girl’s expression. The phase between 1920 and 1924 produced some outstanding works.
The human being was at the centre of Kokoschka's works. He usually painted on very absorbent paper to create a matt, dull colour effect. The glazing painting technique has the effect of making the background an essential design element. The picture of the kneeling girl belongs to the series of autonomously executed watercolours that Kokoschka painted during his time in Dresden. Here, he defines the shape of the body with a few broad brushstrokes that delineate its individual parts in predominantly vertical lines. In some places, the earthy tones are superimposed and thus blend together to create new touches of colour. Kokoschka accentuates the contours of the knees, the hollows of the knees, the chin, the eyes and the hair with black strokes. In particular, Kokoschka captures the girl’s facial expression – a distant, expectant gaze – in a few precise brushstrokes.

Kokoschka had the ability to perceive special details, both in the gaze and posture, of his models and to thus create vivid, penetrating "snapshots" for the viewer. The watercolours from around 1920 captivate due to their boldly and freely placed, highly expressive fields of colour that direct the viewer's gaze and harmoniously combine to form a unity.

It was not until his later years, from the end of the 1950s, that Kokoschka again devoted himself intensively to watercolours. Animals and flowers then became his preferred subjects.
(Christa Armann)

Große Jubiläumsauktion: Evening Sale

Auktionsdatum
Lose: 1-60
Ort der Versteigerung
Freyung 4
Vienna
1010
Austria

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Wichtige Informationen

Exhibition 17-30 November
Mon-Fri 10am-6pm
Sat & Sun 10am-5pm

AGB

Conditions of Auction

Extract from the rules of procedure

The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our homepage www.imkinsky.com. By request we will also send the rules of procedure to you.

• Rules of Business: Auctions are conducted according to the conditions of sale as set down by Auktionshaus im Kinsky GmbH. The rules of business are available for viewing at the Auction House, and can be requested by post or email (office@imkinsky.com), they can also be called up on the internet under www.imkinsky.com. 

• Estimates: In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. 

• Reserves (Limits): Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their objects beneath certain price. These prices (= reserve/limit) usually match the lower estimate, but in special situations can also surpass them.

• Guarantee of Authenticity: The valuation, as well as technical classification and description of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for three years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. 

• Catalogue Descriptions: Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manufacture­ etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky cannot be held responsible for the verification of these descriptions. 

• Insurance: All the art objects are insured. The insurance value is the purchase price. The responsibility of the Auction House lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if there is an order from the purchaser to do so. 

• Starting price & Hammer price: The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10 % from the starting price, or from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve). 

• Buyer’s Premium: For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consists of the hammer price plus the sales commission of 26 %.  For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus commission of 22 %, plus VAT (13 % for paintings, 20 % for antiques). For hammer price in excess of € 300,000 we will charge a commission of 17 % (margin taxation) or 14 % (normal taxation).

• Droit de suite: Objects marked with an asterisk* in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4 % of the first € 50,000, 3 % of the next € 150,000, 1 % of the next € 150,000, 0.5 % of the next € 150,000 and 0.25 % of the remaining amount (i.e. over € 500,000), but not exceeding a total sum of € 12,500. Droit de suite does not apply to ­highest bids below € 2,500. 

• Absentee bids: Clients can also submit written absentee bids or bid themselves over the phone, or give an order to the broker. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms, (available in the catalogues), in due time. 

• Telephone bids: We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection.

• Online Bidding: Interested parties can participate in the auction also via the Internet. The regulations of Auktionshaus im Kinsky shall be applicable. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the Internet connection. 

• Governing Law and jurisdiction: The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna.

 

 

Auktionsbedingungen

Auszug aus der Geschäftsordnung

Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Homepage www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu.

•Geschäftsordnung: Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder E-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. 

•Schätzpreise: Im Katalog sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meistboterwartungen der zuständigen Experten dar. 

•Mindestverkaufspreise (Limits): Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, die ihnen gehörenden Kunstwerke nicht unter bestimmten (Mindest-)Verkaufspreisen zuzuschlagen. Diese Preise (= „Limits“) entsprechen meist den in den Katalogen angegebenen unteren Schätzwerten, sie können aber fallweise auch darüber liegen.

•Echtheitsgarantie: Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunstobjekte erfolgt durch Experten des Auktionshauses-. Das Auktionshaus steht innerhalb von drei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit und somit dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. 

•Katalogangaben: Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Experten ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben gegenüber keine Gewähr. 

•Versicherung: Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist der Kaufpreis. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer dies dem Auktionshaus aufgetragen hat. 

•Ausrufpreis und Zuschlag: Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. vom letzten Angebot aus-gehend. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. 

•Kaufpreis: Bei Kunstobjekten, die der Differenzbesteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 26 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 22 % und zuzüglich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei € 300.000 übersteigenden Meistboten wird eine Käuferprovision von 17 % (Differenzbesteuerung) bzw. 14 % (Normalbesteuerung) verrechnet.

•Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000, 0,5 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen ­weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. 

•Kaufaufträge: Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge abgeben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog bei-liegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. 

•Telefonische Gebote: Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung.

•Online Bidding: Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinngemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. 

• Gerichtsstand, Rechtswahl: Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart.

 

Vollständige AGBs