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Antonio Campi: Porträt eines Uhrensammlers

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Antonio Campi: Porträt eines Uhrensammlers
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Vienna
Antonio Campi
Porträt eines Uhrensammlers
um 1550
Öl auf Leinwand
110,5 x 77 cm
Sammlung Wilhelm Ofenheim (1860-1932), Wien;
Privatsammlung, Wien
Stephan Poglayen-Neuwall, The Wilhelm Ofenheim Collection, in: Apollo. A Journal of the Arts, August 1930, S. 128, S/W-Abb. IV (als "by an imitator of G.B. Moroni")
Das herausragende Porträt war bislang der Forschung nur durch eine 1930 publizierte Schwarzweiß-Abbildung bekannt. Marco Tanzi konnte es nun jedoch als Werk Antonio Campis identifizieren und bezeichnete es als ein authentisches Meisterwerk und wichtigen Beitrag zur Cremoneser Porträtkunst im 16. Jahrhundert.
Antonio Campi entstammte einer der bedeutendsten Künstlerfamilien in Cremona. Er war der Sohn von Galeazzo Campi (um 1475-1536) und der Bruder von Giulio (1502-1572) und Vincenzo (1536-1591) Campi, mit denen er gemeinsam die Cremoneser Malerei entscheidend prägte. Neben sakralen Werken, wie das 1546 datierte Altarbild der "Hl. Familie mit hl. Hieronymus und einem Stifter (Guibaldo Possevino)", ist die Tätigkeit Antonio Campis auch als gefragter Porträtist bereits in zeitgenössischen Quellen dokumentiert. So berichtet beispielsweise Alessandro Lamo 1584 von einem Porträt Campis "Danese Filiodoni", den Bürgermeister von Cremona, Senator und Großkanzler des Staates Mailand, darstellend. Auch in dem von Antonio Campi im Jahre 1585 erschienenen und seiner Heimatstadt gewidmeten Buch "Cremona fedelissima città et nobilissima colonia de romani…" sind neben Ansichten auch die Porträts der führenden Persönlichkeiten präsentiert.

Anhand der Modellierung der Gesichtszüge und der malerischen Umsetzung steht vorliegendes Gemälde Campis "Porträt eines Prälaten" in der Gallerie Spada, Rom, und "Porträt eines älteren Edelmannes" in Privatbesitz besonders nahe. Auch im "Bildnis eines jungen Mannes aus der Familie Piperari" sind diese charakteristischen Verwandtschaften sichtbar, obwohl der eine Dargestellte verträumt in die Leere sieht und sich der Uhrensammler ganz bewusst ‚wie in eine Kamera blickend‘ dem Maler und Betrachter gegenüberstellt. Ein ebenso eindringlicher Blick findet sich im "Porträt eines älteren Mannes mit Brief und Handschuhen", heute im Cleveland Museum of Art, Cleveland. (vgl. M. Tanzi, Antonio Campi: il Ritratto di prelato n. 182 della Galleria Spada, in: Studi di Storia dell’arte in onore di Fabrizio Lemme, Hg. von F. Baldassari, A. Agresti, Rom 2017, S. 81-88, Abb. 1,2,3 & 5).

Marco Tanzi datiert das Gemälde um die Mitte des 16. Jahrhunderts, verweist jedoch darauf, dass es noch kraftvoller und zugleich sensibler erscheint als die oben genannten Werke mit direkter Annäherung und ohne Zugeständnisse an die Idealisierung des Dargestellten; wahrhaftig nach der Natur, aber trotzdem gekonnt schmeichelnd ausgeführt ("Il Ritratto di collezionista di orologi di Antonio Campi è un dipinto allo stesso tempo più gagliardo e sensibile rispetto alle opere appena menzionate, con un approccio diretto e senza concessioni all’idealizzazione all’effigiato e contrassegnato sì dal vero di natura, ma come ancora attento alle lusinghe sofisticate della maniera."). Es zeigt die typischen Einflüsse, die die Cremoneser Malerei prägten: Zum einen der Austausch mit Künstlern aus Bergamo, wie beispielsweise Lorenzo Lotto (1480-1557) und Giovanni Battista Moroni (um 1520-1579); andererseits aber auch die Offenheit für die Flämische Malerei, so dass der große Kunsthistoriker Roberto Longhi in der Vergangenheit Cremona auch als das "kleine Antwerpen" der Lombardei im 16. Jahrhundert bezeichnete.

Im Dreiviertelporträt blickt der Dargestellte den Betrachter direkt an, während er in dem innigen Moment eingefangen wird, in welchem er sich vorsichtig seinen kostbaren Sammlungsstücken widmet und dabei ist die Tischuhr zu öffnen. Er ist in prunkvollem Gewand gekleidet – mit einem schwarzen Barett und einer pelzgefütterten Robe während darunter sein silbergraues Hemd mit weißen Spitzen an Hals und Ärmeln hervortritt. Durch Blick und Gesten sowie das gekonnte Spiel mit der Chromatik hebt er sich vom grauen und nicht näher definierten Hintergrund ab. Das Auge des Betrachters wird durch das leuchtend grüne Samttuch auf die stolz präsentierten Preziosen in der rechten unteren Bildecke gelenkt.

Die zwei seltenen Uhren stehen offensichtlich stellvertretend für die respektable Sammlung einer hochstehenden Persönlichkeit. Zum Einen handelt es sich dabei um eine kugelförmige Bisamapfeluhr – eine frühe, sich aus einem Riechapfel entwickelte Taschenuhr. Das wohl älteste vollständig erhaltene Expemplar findet sich heute im Walters-Art-Museum - die sogenannte 1530 gefertigte Melanchton-Uhr. Beim zweiten Stück handelt es sich um eine Tischuhr mit horizontalem Ziffernblatt, die wohl zum Schutz in einem Gehäuse verwahrt wird. Vergleichbare Uhren aus dem 16. Jahrhundert befinden sich beispielsweise im Metropolitan Museum, New York (Inv. 29.52.4) oder im Louvre, Paris (Inv. OA 675).
Als das große Produktionszentrum von Uhren und anderen wissenschaftlichen Instrumenten in der frühen Neuzeit gilt Nürnberg. Neben französischen Produktionsstätten war jedoch auch Norditalien, konkret eben Cremona, die Heimat einiger bedeutender Uhrmacher, Astrologen und Hersteller wissenschaftlicher Instrumente. Das vorliegende Porträt ist also nicht nur als malerisches Juwel der Porträtkunst zu sehen, sondern zugleich als historisches Dokument für die Entwicklung und Wertschätzung der Uhr als Sammlungsobjekt.
Antonio Campi
Portrait of a clock collector
c. 1550
oil on canvas
110.5 x 77 cm
collection Wilhelm Ofenheim (1860-1932), Vienna;
private collection, Vienna
Stephan Poglayen-Neuwall, The Wilhelm Ofenheim Collection, in: Apollo. A Journal of the Arts, August 1930, p. 128, b/w-ill. IV (as "by an imitator of G.W. Moroni")
The outstanding portrait was previously known to researchers only through a black-and-white illustration published in 1930. Marco Tanzi was now able to identify it as the work of Antonio Campi and described it as an authentic masterpiece and an important contribution to Cremonese portraiture in the 16th century.
Antonio Campi came from one of the most important artistic families in Cremona. He was the son of Galeazzo Campi (c. 1475-1536) and the brother of Giulio (1502-1572) and Vincenzo (1536-1591) Campi, with whom he had a significant influence on Cremonese painting. In addition to religious works, such as the altarpiece of the "Holy Family with St. Jerome and a Donor (Guibaldo Possevino)", dated 1546, Antonio Campi's activity as a sought-after portraitist is already documented in contemporary sources. In 1584, for example, Alessandro Lamo reports on a portrait by Campi depicting "Danese Filiodoni", the mayor of Cremona, senator and grand chancellor of the state of Milan. Also, in the book "Cremona fedelissima città et nobilissima colonia de romani..." published by Antonio Campi in 1585 and dedicated to his hometown, portraits of the leading figures are presented alongside views.

Based on the modelling of the facial features and the painterly realisation, this painting is particularly close to Campi's "Portrait of a Prelate" in the Gallerie Spada, Rome, and "Portrait of an Elderly Nobleman" in private ownership. These characteristic affinities are also visible in the "Portrait of a Young Man from the Piperari Family", although the one sitter looks dreamily into the void and the watch collector deliberately faces the painter and viewer 'as if looking into a camera'. An equally haunting gaze is found in the 'Portrait of an Elderly Man with Letter and Gloves', now in the Cleveland Museum of Art, Cleveland. (cf. M. Tanzi, Antonio Campi: il Ritratto di prelato n. 182 della Galleria Spada, in: Studi di Storia dell'arte in onore di Fabrizio Lemme, ed. by F. Baldassari, A. Agresti, Rome 2017, pp. 81-88, figs. 1,2,3 & 5).

Marco Tanzi dates the painting around the mid-16th century. However, he points out that it appears even more powerful and at the same time more sensitive than the works mentioned above, with a direct approach and no concessions to the idealisation of the sitter; truly executed according to nature, yet skilfully flattering ("Il Ritratto di collezionista di orologi di Antonio Campi è un dipinto allo stesso tempo più gagliardo e sensibile rispetto alle opere appena menzionate, con un approccio diretto e senza concessioni all'idealizzazione all'effigiato e contrassegnato sì dal vero di natura, ma come ancora attento alle lusinghe sofisticate della maniera. "). It shows the typical influences that shaped Cremonese painting: on the one hand, the exchange with artists from Bergamo, such as Lorenzo Lotto (1480-1557) and Giovanni Battista Moroni (c. 1520-1579); on the other hand, the openness to Flemish painting, so much so that the great art historian Roberto Longhi also referred to Cremona in the past as the "little Antwerp" of Lombardy in the 16th century.

In the three-quarter portrait, the sitter looks directly at the viewer as he is captured in the intimate moment when he carefully attends to his precious collection items and is about to open the table clock. He is dressed in sumptuous garb - a black beret and fur-lined robe while his silver-grey shirt with white lace at the neck and sleeves emerging from beneath. His gaze and gestures, as well as the skilful play of chromatics, set him apart from the grey and undefined background. The viewer's eye is drawn by the bright green velvet cloth to the proudly presented precious objects in the lower right corner of the picture.

The two rare watches are obviously representative of the respectable collection of a distinguished personality. The first is a spherical pomander clock - an early pocket watch that developed from a pomander. Probably the oldest completely preserved example can be found today in the Walters Art Museum - the so-called Melanchthon clock made in 1530. The second piece is a table clock with a horizontal dial, probably kept in a case for protection. Comparable clocks from the 16th century can be found, for example, in the Metropolitan Museum, New York (Inv. 29.52.4) or in the Louvre, Paris (Inv. OA 675).
Nuremberg is considered to be the major production centre of clocks and other scientific instruments in the early modern period. However, in addition to French production sites, northern Italy, specifically Cremona, was also home to some important clockmakers, astrologers, and manufacturers of scientific instruments. This portrait should therefore be seen not only as a painterly jewel of the art of portraiture, but also as a historical document of the development and appreciation of the clock as a collector's item.
Antonio Campi
Porträt eines Uhrensammlers
um 1550
Öl auf Leinwand
110,5 x 77 cm
Sammlung Wilhelm Ofenheim (1860-1932), Wien;
Privatsammlung, Wien
Stephan Poglayen-Neuwall, The Wilhelm Ofenheim Collection, in: Apollo. A Journal of the Arts, August 1930, S. 128, S/W-Abb. IV (als "by an imitator of G.B. Moroni")
Das herausragende Porträt war bislang der Forschung nur durch eine 1930 publizierte Schwarzweiß-Abbildung bekannt. Marco Tanzi konnte es nun jedoch als Werk Antonio Campis identifizieren und bezeichnete es als ein authentisches Meisterwerk und wichtigen Beitrag zur Cremoneser Porträtkunst im 16. Jahrhundert.
Antonio Campi entstammte einer der bedeutendsten Künstlerfamilien in Cremona. Er war der Sohn von Galeazzo Campi (um 1475-1536) und der Bruder von Giulio (1502-1572) und Vincenzo (1536-1591) Campi, mit denen er gemeinsam die Cremoneser Malerei entscheidend prägte. Neben sakralen Werken, wie das 1546 datierte Altarbild der "Hl. Familie mit hl. Hieronymus und einem Stifter (Guibaldo Possevino)", ist die Tätigkeit Antonio Campis auch als gefragter Porträtist bereits in zeitgenössischen Quellen dokumentiert. So berichtet beispielsweise Alessandro Lamo 1584 von einem Porträt Campis "Danese Filiodoni", den Bürgermeister von Cremona, Senator und Großkanzler des Staates Mailand, darstellend. Auch in dem von Antonio Campi im Jahre 1585 erschienenen und seiner Heimatstadt gewidmeten Buch "Cremona fedelissima città et nobilissima colonia de romani…" sind neben Ansichten auch die Porträts der führenden Persönlichkeiten präsentiert.

Anhand der Modellierung der Gesichtszüge und der malerischen Umsetzung steht vorliegendes Gemälde Campis "Porträt eines Prälaten" in der Gallerie Spada, Rom, und "Porträt eines älteren Edelmannes" in Privatbesitz besonders nahe. Auch im "Bildnis eines jungen Mannes aus der Familie Piperari" sind diese charakteristischen Verwandtschaften sichtbar, obwohl der eine Dargestellte verträumt in die Leere sieht und sich der Uhrensammler ganz bewusst ‚wie in eine Kamera blickend‘ dem Maler und Betrachter gegenüberstellt. Ein ebenso eindringlicher Blick findet sich im "Porträt eines älteren Mannes mit Brief und Handschuhen", heute im Cleveland Museum of Art, Cleveland. (vgl. M. Tanzi, Antonio Campi: il Ritratto di prelato n. 182 della Galleria Spada, in: Studi di Storia dell’arte in onore di Fabrizio Lemme, Hg. von F. Baldassari, A. Agresti, Rom 2017, S. 81-88, Abb. 1,2,3 & 5).

Marco Tanzi datiert das Gemälde um die Mitte des 16. Jahrhunderts, verweist jedoch darauf, dass es noch kraftvoller und zugleich sensibler erscheint als die oben genannten Werke mit direkter Annäherung und ohne Zugeständnisse an die Idealisierung des Dargestellten; wahrhaftig nach der Natur, aber trotzdem gekonnt schmeichelnd ausgeführt ("Il Ritratto di collezionista di orologi di Antonio Campi è un dipinto allo stesso tempo più gagliardo e sensibile rispetto alle opere appena menzionate, con un approccio diretto e senza concessioni all’idealizzazione all’effigiato e contrassegnato sì dal vero di natura, ma come ancora attento alle lusinghe sofisticate della maniera."). Es zeigt die typischen Einflüsse, die die Cremoneser Malerei prägten: Zum einen der Austausch mit Künstlern aus Bergamo, wie beispielsweise Lorenzo Lotto (1480-1557) und Giovanni Battista Moroni (um 1520-1579); andererseits aber auch die Offenheit für die Flämische Malerei, so dass der große Kunsthistoriker Roberto Longhi in der Vergangenheit Cremona auch als das "kleine Antwerpen" der Lombardei im 16. Jahrhundert bezeichnete.

Im Dreiviertelporträt blickt der Dargestellte den Betrachter direkt an, während er in dem innigen Moment eingefangen wird, in welchem er sich vorsichtig seinen kostbaren Sammlungsstücken widmet und dabei ist die Tischuhr zu öffnen. Er ist in prunkvollem Gewand gekleidet – mit einem schwarzen Barett und einer pelzgefütterten Robe während darunter sein silbergraues Hemd mit weißen Spitzen an Hals und Ärmeln hervortritt. Durch Blick und Gesten sowie das gekonnte Spiel mit der Chromatik hebt er sich vom grauen und nicht näher definierten Hintergrund ab. Das Auge des Betrachters wird durch das leuchtend grüne Samttuch auf die stolz präsentierten Preziosen in der rechten unteren Bildecke gelenkt.

Die zwei seltenen Uhren stehen offensichtlich stellvertretend für die respektable Sammlung einer hochstehenden Persönlichkeit. Zum Einen handelt es sich dabei um eine kugelförmige Bisamapfeluhr – eine frühe, sich aus einem Riechapfel entwickelte Taschenuhr. Das wohl älteste vollständig erhaltene Expemplar findet sich heute im Walters-Art-Museum - die sogenannte 1530 gefertigte Melanchton-Uhr. Beim zweiten Stück handelt es sich um eine Tischuhr mit horizontalem Ziffernblatt, die wohl zum Schutz in einem Gehäuse verwahrt wird. Vergleichbare Uhren aus dem 16. Jahrhundert befinden sich beispielsweise im Metropolitan Museum, New York (Inv. 29.52.4) oder im Louvre, Paris (Inv. OA 675).
Als das große Produktionszentrum von Uhren und anderen wissenschaftlichen Instrumenten in der frühen Neuzeit gilt Nürnberg. Neben französischen Produktionsstätten war jedoch auch Norditalien, konkret eben Cremona, die Heimat einiger bedeutender Uhrmacher, Astrologen und Hersteller wissenschaftlicher Instrumente. Das vorliegende Porträt ist also nicht nur als malerisches Juwel der Porträtkunst zu sehen, sondern zugleich als historisches Dokument für die Entwicklung und Wertschätzung der Uhr als Sammlungsobjekt.
Antonio Campi
Portrait of a clock collector
c. 1550
oil on canvas
110.5 x 77 cm
collection Wilhelm Ofenheim (1860-1932), Vienna;
private collection, Vienna
Stephan Poglayen-Neuwall, The Wilhelm Ofenheim Collection, in: Apollo. A Journal of the Arts, August 1930, p. 128, b/w-ill. IV (as "by an imitator of G.W. Moroni")
The outstanding portrait was previously known to researchers only through a black-and-white illustration published in 1930. Marco Tanzi was now able to identify it as the work of Antonio Campi and described it as an authentic masterpiece and an important contribution to Cremonese portraiture in the 16th century.
Antonio Campi came from one of the most important artistic families in Cremona. He was the son of Galeazzo Campi (c. 1475-1536) and the brother of Giulio (1502-1572) and Vincenzo (1536-1591) Campi, with whom he had a significant influence on Cremonese painting. In addition to religious works, such as the altarpiece of the "Holy Family with St. Jerome and a Donor (Guibaldo Possevino)", dated 1546, Antonio Campi's activity as a sought-after portraitist is already documented in contemporary sources. In 1584, for example, Alessandro Lamo reports on a portrait by Campi depicting "Danese Filiodoni", the mayor of Cremona, senator and grand chancellor of the state of Milan. Also, in the book "Cremona fedelissima città et nobilissima colonia de romani..." published by Antonio Campi in 1585 and dedicated to his hometown, portraits of the leading figures are presented alongside views.

Based on the modelling of the facial features and the painterly realisation, this painting is particularly close to Campi's "Portrait of a Prelate" in the Gallerie Spada, Rome, and "Portrait of an Elderly Nobleman" in private ownership. These characteristic affinities are also visible in the "Portrait of a Young Man from the Piperari Family", although the one sitter looks dreamily into the void and the watch collector deliberately faces the painter and viewer 'as if looking into a camera'. An equally haunting gaze is found in the 'Portrait of an Elderly Man with Letter and Gloves', now in the Cleveland Museum of Art, Cleveland. (cf. M. Tanzi, Antonio Campi: il Ritratto di prelato n. 182 della Galleria Spada, in: Studi di Storia dell'arte in onore di Fabrizio Lemme, ed. by F. Baldassari, A. Agresti, Rome 2017, pp. 81-88, figs. 1,2,3 & 5).

Marco Tanzi dates the painting around the mid-16th century. However, he points out that it appears even more powerful and at the same time more sensitive than the works mentioned above, with a direct approach and no concessions to the idealisation of the sitter; truly executed according to nature, yet skilfully flattering ("Il Ritratto di collezionista di orologi di Antonio Campi è un dipinto allo stesso tempo più gagliardo e sensibile rispetto alle opere appena menzionate, con un approccio diretto e senza concessioni all'idealizzazione all'effigiato e contrassegnato sì dal vero di natura, ma come ancora attento alle lusinghe sofisticate della maniera. "). It shows the typical influences that shaped Cremonese painting: on the one hand, the exchange with artists from Bergamo, such as Lorenzo Lotto (1480-1557) and Giovanni Battista Moroni (c. 1520-1579); on the other hand, the openness to Flemish painting, so much so that the great art historian Roberto Longhi also referred to Cremona in the past as the "little Antwerp" of Lombardy in the 16th century.

In the three-quarter portrait, the sitter looks directly at the viewer as he is captured in the intimate moment when he carefully attends to his precious collection items and is about to open the table clock. He is dressed in sumptuous garb - a black beret and fur-lined robe while his silver-grey shirt with white lace at the neck and sleeves emerging from beneath. His gaze and gestures, as well as the skilful play of chromatics, set him apart from the grey and undefined background. The viewer's eye is drawn by the bright green velvet cloth to the proudly presented precious objects in the lower right corner of the picture.

The two rare watches are obviously representative of the respectable collection of a distinguished personality. The first is a spherical pomander clock - an early pocket watch that developed from a pomander. Probably the oldest completely preserved example can be found today in the Walters Art Museum - the so-called Melanchthon clock made in 1530. The second piece is a table clock with a horizontal dial, probably kept in a case for protection. Comparable clocks from the 16th century can be found, for example, in the Metropolitan Museum, New York (Inv. 29.52.4) or in the Louvre, Paris (Inv. OA 675).
Nuremberg is considered to be the major production centre of clocks and other scientific instruments in the early modern period. However, in addition to French production sites, northern Italy, specifically Cremona, was also home to some important clockmakers, astrologers, and manufacturers of scientific instruments. This portrait should therefore be seen not only as a painterly jewel of the art of portraiture, but also as a historical document of the development and appreciation of the clock as a collector's item.

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Auktionsdatum
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Lose: 201-378
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•Geschäftsordnung: Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder E-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. 

•Schätzpreise: Im Katalog sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meistboterwartungen der zuständigen Experten dar. 

•Mindestverkaufspreise (Limits): Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, die ihnen gehörenden Kunstwerke nicht unter bestimmten (Mindest-)Verkaufspreisen zuzuschlagen. Diese Preise (= „Limits“) entsprechen meist den in den Katalogen angegebenen unteren Schätzwerten, sie können aber fallweise auch darüber liegen.

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