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Karl Mediz *Procession of female Gottscheers, 1897 oil on canvas; 230 × 329 cm Karl Mediz *

In 106th Auction - MasterpiecesImpressionist & Mo...

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Karl Mediz *Procession of female Gottscheers, 1897 oil on canvas; 230 × 329 cm

Karl Mediz *
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Wien
Karl Mediz *
Procession of female Gottscheers, 1897

oil on canvas; 230 × 329 cm

Karl Mediz *
Sonntagsgang der Gottscheerinnen, 1897

Öl auf Leinwand; ungerahmt; 230 × 329 cm
Signiert und datiert rechts unten: K Mediz 1897
Rückseitig altes Ausstellungsetikett von 1943 mit Bezeichnung: Karl Mediz / Sonntagsgang der Gottscheerinnen / 1897 / Kat.-Nr. 28 / Echtheit beglaubigt Weber / 2.II.43
Provenienz: österreichischer Privatbesitz
Ausstellung: 1943 Dresden, Galeriegebäude auf der Brühlschen Terrasse (Emilie Pelikan - Karl Mediz, 18. Sept. bis 23. Okt.), Kat.-Nr. 28
Literatur: Robert Bruck, Karl Mediz, Dresden 1904, S. 32 ff. (sw-Abb.); Eduard Jeikner, Emilie Pelikan - Karl Mediz. Gemälde und Zeichnungen, Katalog zur Ausstellung im Galeriegebäude auf der Brühlschen Terrasse, Hrsg. Heimatwerk Sachsen, Dresden 1943, Kat.-Nr. 28; Oswald Oberhuber, Wilfried Seipel, Sophie Geretsegger, Emilie Mediz-Pelikan 1861 - 1908. Karl Mediz 1868 - 1945, Katalog zu den Ausstellungen im Österreichischen Museum für angewandte Kunst, Wien und im Oberösterreichischen Landesmuseum, Landesgalerie Linz, 1986, S. 266, Nr. 58 (o. Abb.)

Als Gottscheer werden die deutschsprachigen Bewohner des Gottscheer Landes in der Krain (heute Slowenien) bezeichnet. Im Zentrum der einst 177 Ortschaften umfassenden Sprachinsel liegt Gottschee (Kocevje). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten etwa 26.000 Gottscheer in der Krain. Armut und politischer Druck, die Nichtanerkennung als ethnische Minderheit, führte zu fortschreitender Abwanderung. Der Vater Karl Mediz’ gehörte den Gottscheern an. Einige Mädchen im Zug der in der Festtagstracht gewandeten Mädchen und Frauen dürften Verwandte des Künstlers sein (Vgl. dazu Robert Bruck, Karl Mediz, Dresden 1904, S. 33).

Eine alte Frau mit Stock schreitet der stummen Prozession voran. Optisch durch einen schlanken Birkenstamm getrennt von der restlichen Gruppe, folgt ihr mit ernster Miene aus dem Bild blickend eine großgewachsene junge Frau mit einer weißen Lilie in der Hand, Symbol der Reinheit und Erlösung. Dahinter neun weitere Frauen, manche mit demütig gesenktem Blick, andere geradeaus blickend. Drei von ihnen darunter ein ganz junges Mädchen, das ebenfalls eine Lilie im Arm trägt, schauen den Betrachter direkt an. Von einer der Frauen, weit rechts im Bild, sieht man nur das dunkle Haar, kein Gesicht und nur wenig vom Gewand. Typisch für die Gottscheer Tracht ist der weiße, plissierte Rock und der grüne Mantel über dem mit Spitzen besetzten Hemd, sowie die Halsschleife aus Seide, die wie eine Stola vorne herabhängt. Hinter dem Zug der Frauen sieht man mit niedrigem Horizont in die weite Landschaft der Krain.

Stilstisch kann Karl Mediz, dessen Arbeiten in der Secession und in Ausstellungen des Hagenbund gezeigt wurden, dem Symbolismus zugerechnet werden. Maler wie Arnold Böcklin, Max Klinger oder Ferdinand Hodler können hier als Vorbilder genannt werden. Die Kunst dient als Mittlerin zwischen realer Welt und einer tieferen Wirklichkeit. Das „Reine, Edle und Erhabene“ soll dargestellt werden, oft sind es religiöse Inhalte aber auch keusche Frauen, die in lange, weiße Gewänder gehüllt als Sinnbild der Unbeflecktheit zum Bildthema werden. Auch die Verehrung für die Kunst der Renaissance, vor allem Raffael und Botticelli, spielt eine Rolle. In Dresden, wo Karl Mediz mit seiner Frau und ebenfalls Künstlerin Emilie Mediz-Pelikan seit 1894 lebt, wird das Gemälde mit dem „Sonntagsgang der Gottscheerinnen“ erstmals mit großem Erfolg gezeigt und sogar mit Fresken Giottos verglichen. (Sophie Cieslar)
Karl Mediz *
Procession of female Gottscheers, 1897

oil on canvas; 230 × 329 cm

Karl Mediz *
Sonntagsgang der Gottscheerinnen, 1897

Öl auf Leinwand; ungerahmt; 230 × 329 cm
Signiert und datiert rechts unten: K Mediz 1897
Rückseitig altes Ausstellungsetikett von 1943 mit Bezeichnung: Karl Mediz / Sonntagsgang der Gottscheerinnen / 1897 / Kat.-Nr. 28 / Echtheit beglaubigt Weber / 2.II.43
Provenienz: österreichischer Privatbesitz
Ausstellung: 1943 Dresden, Galeriegebäude auf der Brühlschen Terrasse (Emilie Pelikan - Karl Mediz, 18. Sept. bis 23. Okt.), Kat.-Nr. 28
Literatur: Robert Bruck, Karl Mediz, Dresden 1904, S. 32 ff. (sw-Abb.); Eduard Jeikner, Emilie Pelikan - Karl Mediz. Gemälde und Zeichnungen, Katalog zur Ausstellung im Galeriegebäude auf der Brühlschen Terrasse, Hrsg. Heimatwerk Sachsen, Dresden 1943, Kat.-Nr. 28; Oswald Oberhuber, Wilfried Seipel, Sophie Geretsegger, Emilie Mediz-Pelikan 1861 - 1908. Karl Mediz 1868 - 1945, Katalog zu den Ausstellungen im Österreichischen Museum für angewandte Kunst, Wien und im Oberösterreichischen Landesmuseum, Landesgalerie Linz, 1986, S. 266, Nr. 58 (o. Abb.)

Als Gottscheer werden die deutschsprachigen Bewohner des Gottscheer Landes in der Krain (heute Slowenien) bezeichnet. Im Zentrum der einst 177 Ortschaften umfassenden Sprachinsel liegt Gottschee (Kocevje). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten etwa 26.000 Gottscheer in der Krain. Armut und politischer Druck, die Nichtanerkennung als ethnische Minderheit, führte zu fortschreitender Abwanderung. Der Vater Karl Mediz’ gehörte den Gottscheern an. Einige Mädchen im Zug der in der Festtagstracht gewandeten Mädchen und Frauen dürften Verwandte des Künstlers sein (Vgl. dazu Robert Bruck, Karl Mediz, Dresden 1904, S. 33).

Eine alte Frau mit Stock schreitet der stummen Prozession voran. Optisch durch einen schlanken Birkenstamm getrennt von der restlichen Gruppe, folgt ihr mit ernster Miene aus dem Bild blickend eine großgewachsene junge Frau mit einer weißen Lilie in der Hand, Symbol der Reinheit und Erlösung. Dahinter neun weitere Frauen, manche mit demütig gesenktem Blick, andere geradeaus blickend. Drei von ihnen darunter ein ganz junges Mädchen, das ebenfalls eine Lilie im Arm trägt, schauen den Betrachter direkt an. Von einer der Frauen, weit rechts im Bild, sieht man nur das dunkle Haar, kein Gesicht und nur wenig vom Gewand. Typisch für die Gottscheer Tracht ist der weiße, plissierte Rock und der grüne Mantel über dem mit Spitzen besetzten Hemd, sowie die Halsschleife aus Seide, die wie eine Stola vorne herabhängt. Hinter dem Zug der Frauen sieht man mit niedrigem Horizont in die weite Landschaft der Krain.

Stilstisch kann Karl Mediz, dessen Arbeiten in der Secession und in Ausstellungen des Hagenbund gezeigt wurden, dem Symbolismus zugerechnet werden. Maler wie Arnold Böcklin, Max Klinger oder Ferdinand Hodler können hier als Vorbilder genannt werden. Die Kunst dient als Mittlerin zwischen realer Welt und einer tieferen Wirklichkeit. Das „Reine, Edle und Erhabene“ soll dargestellt werden, oft sind es religiöse Inhalte aber auch keusche Frauen, die in lange, weiße Gewänder gehüllt als Sinnbild der Unbeflecktheit zum Bildthema werden. Auch die Verehrung für die Kunst der Renaissance, vor allem Raffael und Botticelli, spielt eine Rolle. In Dresden, wo Karl Mediz mit seiner Frau und ebenfalls Künstlerin Emilie Mediz-Pelikan seit 1894 lebt, wird das Gemälde mit dem „Sonntagsgang der Gottscheerinnen“ erstmals mit großem Erfolg gezeigt und sogar mit Fresken Giottos verglichen. (Sophie Cieslar)

106th Auction - MasterpiecesImpressionist & Modern Art and Contemporary Art

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Wien
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Austria

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