Erich Kuhn (1890 - 1967) - bronzene Reliefplatte, Konzeptionsentwurf für den Geschenktisch der Friedrich Krupp AG zu Hitlers 50. Geburtstag 1939 Runde Form, am Rand umlaufender Kreis von Arbeitern aller Stände, unterteilt durch den Standartenträger der SA-Standarte Essen mit dem gegenüberliegenden Standartenträger des Heeres bzw. den ebenfalls gegenüberliegenden Figuren eines Piloten der Luftwaffe und eines Matrosen der Kriegsmarine. Die erste Gruppe "Industrie und Handwerk" bestehend aus Schmied, Bergmann, Zimmermann und Schlosser, die zweite "Wissenschaft und Kunst" aus Chemiker, Arzt, Architekt mit dem Modell der "Ewigen Wache" in seinen Händen und einem Bildhauer, die dritte Gruppe "Jugend und Sport" aus HJ-Trommler, Olympialäufer mit Fackel, BDM-Mädchen und Diskuswerfer sowie die letzte "Landwirtschaft" aus einem Fischer, RAD-Arbeitsmann, Bäuerin mit Kind und Bauern. Im Hintergrund der Figuren stimmige Landschaften wie eine Industriezone, eine Fliegerkaserne, die Nürnberger Kongresshalle wie das Albrecht-Dürer-Haus, die St. Lorenz-Kirche, überragt von der Burg, eine Autobahnbrücke, ein Hochgebirge, eine Bucht mit Leuchtturm und Schiff, der Rhein sowie ein Binnenhafen. Im Zentrum eine von einem Stahlenkranz umgebene, vakante Stelle für die fehlende Mittelplatte in Form der Feldherrnhalle mit der Widmung der "Kruppschen Gefolgschaft" (die Mittelplatte wurde verkauft in Hermann Historica, 59. Auktion, 2010, Los 7248). Durchmesser 101 cm, Gewicht ca. 100 kg. Die letztlich in Nirosta-Stahl gefertigte Reliefplatte, eingebettet in ein Tischgestell aus ebonisierter Eiche mit geschnitzten Hoheitszeichen an den Füßen wurde Hitler am 10. Mai 1939 von Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und seinem Sohn Alfried, dem stellvertretenden Direktor Paul Goerens sowie dem Meister Schröder und dem Former Thewald am Obersalzberg überreicht.Erich Kuhn belegt ab 1908 Malkurse an der Berliner Akademie und arbeitet im Atelier von Lovis Corinth, 1910 studiert er Zeichenkunst an der Berliner Kunstschule und wird 1913 Meisterschüler der Graphik. Nach seinem Kriegseinsatz bei der Feldartillerie an der Westfront 1914-18 widmet er sich der Bildhauerei und lässt sich ab 1926 in Düsseldorf nieder. 1932 erhält er u.a. den Auftrag für eine Büste des Missionars Mommensen in Sumatra und 1934 ist er mit seiner Skulptur "Ariadne" auf der Großen Deutschen Kunstausstellung vertreten. Neben zahlreichen Büsten in unterschiedlichen Materialien schuf Kuhn auch in enger Zusammenarbeit mit der Krupp AG Reliefwerke in Stahl, u.a. die stählernen Eingangstüren mit Darstellungen der einzelnen Arbeitsgänge am Bau des Hochtiefhauses in Essen, für die er auf der Weltausstellung in Paris 1937 mit dem Grand Prix sowie dem Diplome d'honneur ausgezeichnet wurde. Von 1949 bis 1956 leitet Kuhn die Abteilung für Bildhauerei und Keramik an der Werkkunstschule Wiesbaden und arbeitet bis zu seinem Tod als freier Bildhauer in Wiesbaden.Imposantes und bedeutendes Kunstwerk. Der Tisch war sogar eines der Beweismittel im Krupp-Prozess gegen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach sowie die Mitglieder des Firmendirektoriums als Beleg für die Nähe der Konzernspitze zu Adolf Hitler und der NS-Regierung, dazu eine Kopien von Prozessakten, u.a. mit der detaillierten Beschreibung des Tisches in Deutsch und Englisch. Zustand: I - IIErich Kuhn (1890 - 1967) - a bronze relief work plate by Friedrich Krupp AG, concept design of a present table for Hitler's 50th birthday 1939 Circular shape, at its edges continuous groups of workers of all ranks, divided by a standard bearer of SA Standarte Essen opposite an army standard bearer, a Luftwaffe pilot and a Kriegsmarine sailor, also in opposite position. The first group "Industrie und Handwerk" consists of a smith, a miner, a carpenter and a metal worker, the second "Wissenschaft und Kunst" has a chemist, a doctor, an architect with a model of the "Ewigen Wache" (eternal