Kurt Mühlenhaupt (1921 - 2006) - Farblithographie aquarelliert auf Papier, "Vor dem Brandenburger Tor"
bleistiftsigniert und betitelt, Auflage "4/25", guter Erhaltungszustand, unter Passepartout hinter Glas gerahmt, Steinmaße: 27cm x 40cm, Gesamtmaße: 42,5cm x 52,5cm
Angaben zu Kurt Mühlenhaupt:
geboren am 19.1.1921 in Klein-Ziescht - gestorben am 16.4.2006 in Bergsdorf
Deutscher Maler, Graphiker, Bildhauer und Schriftsteller. Er wurde als Kreuzberger Milieu-Maler bekannt und gehörte zu der 1972 gegründeten Gruppe der Berliner Malerpoeten, einer Gemeinschaft von malenden Schriftstellern wie Günter Grass, Aldona Gustas und Wolfdietrich Schnurre. Nach einer Lehre zum Modellbauer wurde er für den Kriegsdienst als Fallschirmjäger eingezogen. Seine Erlebnisse während des II. Weltkrieges konnte er nur schwer verarbeiten, so daß diese ihn lebenslang körperlich und psychisch belasteten. Eine Kugel verwundete sein linkes Handgelenk, das Gelenk blieb für immer steif. Begann 1943 ein Kunststudium in Berlin und besuchte ein Jahr lang die private Kunstschule des Westens, die er nach mehreren Enttäuschungen und einem psychischen Zusammenbruch wieder verließ. 1946-48 studierte er an der Berliner Hochschule der Künste. Er arbeitete danach als Tierzüchter, Trödelhändler sowie als Leierkastenmann und begann schon bald, wieder als Autodidakt zu malen. Seine damals bevorzugten Motive waren Portraits von Menschen aus dem Arbeitermilieu. Enttäuscht von den Entwicklungen in der DDR siedelte er 1956 von Berlin-Karow nach Marienfelde über, 1958 zog er nach Kreuzberg um. Als Milieu-Maler wurde er oft mit Otto Nagel und Heinrich Zille verglichen. 1960 nahm er erstmals an der Großen Berliner Kunstausstellung teil. 1961 gründete er das Künstlerlokal "Leierkasten" in Kreuzberg. Stilistisch changieren seine Werke zwischen naiver Malerei und Expressionismus. Er wirkte auch in zwei Filmen von Ulrich Schamoni mit: "Quartett im Bett" von 1968 und in "Mein Bruder Willi" (1972/1973). Von seinen keramischen und bildhauerischen Arbeiten künden heute noch seine "Dudu-Zwerge" und der "Feuerwehrbrunnen" (1981) auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg. In den 1970er Jahren machte er Ausflüge in die Berliner Umgebung. Ihn begeisterte besonders die oberhavelländische Landschaft mit ihren weiten Feldern, Wiesen und Straßen. Nach der Wende baute er in Bergsdorf ein altes Landgut aus, das heutige Kurt-Mühlenhaupt-Museum. Literatur: Maler der Liebe: Kurt Mühlenhaupt zum 80. Geburtstag, Museum Bergsdorf, Berlin 2001.