Hohlbalusterpokal mit Hetzjagd
Hans (Johann) Wolfgang Schmidt, Nürnberg, E. 17. Jh. Hoher, gegliederter Schaft bestehend aus Hohlbaluster, hohlem Kugelnodus und dreizehn Ringscheiben. Auf der leicht geweiteten Kuppa sehr fein und umlaufend geschnittene Hetzjagd in einem Mischwald: auf einer Lichtung werden zwei Wildschweine von drei Jägern auf galoppierenden Pferden, drei Treibern mit Lanzen und zehn Hunden gestellt, im Hintergrund eine Ortschaft an einem Gewässer und eine Bergkette mit Festung. Auf Unterseite des späteren Scheibenfußes mit nach oben umgeschlagenem Rand, geschnittener Palmwedel-Kranz. H. 28,8 cm Lit.: Erich Meyer-Heisig, Der Nürnberger Glasschnitt des 17. Jahrhunderts, Abb. 144 (ein Becher aus der Sammlung Mühsam), 151 (ein Pokal auf der Veste Coburg) und 152 (ein Pokal aus der Sammlung Brauser, heute Bayerisches Nationalmuseum München), identische Form siehe Abb. 163. Ebd. auf S. 62f auch der Vermerk, dass die Gravuren Schmidts denen von Hermann Schwinger gleichen, so dass angenommen werden kann, dass Herman Schwinger der Lehrer von Hans Wolfgang Schmidt gewesen ist. Bevorzugte Schwinger eher idyllische Landschaften, "zeigt sich bei Schmidt ein anderes Temperament. In seinen Waldlandschaften spielen sich heftige Hetzjagden ab ... und werden durch weite Wasserflächen mit der jenseitigen Stadtsilhouette nach rückwärts begrenzt. ... Und immer wieder erscheint ... eine Baumform, einzeln oder in mehreren Exemplaren, bei der das Laubwerk sich zu einer ganzen Fläche zusammenschließt und großzügig nur durch Strichlagen wiedergegeben wird".