DALLÈVES, RAPHY (1878 Sion 1940) : Portrait d'une valaisanne; Tempera und Bleistift auf Papier, auf Lwd.; 51,5x44,5 cm (LM); sig. u. dat. 1916 u.r.. Das Werk gelangt in einem Originalrahmen zur Versteigerung.
Provenienz: Privatsammlung, Basel; Koller Auktionen, Zürich, 20. Juni 2008, Lot-Nr. 3012; Privatsammlung, Westschweiz.
Geboren als Sohn eines Anwaltes und Richters, zog Raphy Dallèves nach erstem Kunstunterricht durch den Maler und Archäologen Joseph Morand nach Paris und studierte bis 1905 zunächst an der Académie Julian, anschliessend an der Académie des Beaux-Arts. Seiner Heimat eng verbunden, gehörte der angehende Künstler noch während seiner Ausbildung zu den Gründern der "Société des traditions populaires valaisannes" und der Walliser Sektion der seit 1866 aktiven Gesellschaft Schweizer Maler, Bildhauer und Architekten. 1906 kehrte er ins Wallis zurück und arbeitete im Val d'Hérens, namentlich in Hérémence südlich von Sitten. Ernest Biéler wurde zu einem väterlichen Freund und Lehrer, und mit den Künstlern der sogenannten "École de Savièse" verkehrte er in freundschaftlichem Austausch. Mit Ausnahme von Dallèves selbst stammten die Vertreter dieser Schule nicht aus dem Wallis, sondern aus anderen, meist urbanen Regionen. Ihnen allen war kein verbindender Stil, sondern die Suche nach einer natürlichen, traditionellen Lebensart gemeinsam. Vom Wallis aus unternahm Dallèves regelmässige Reisen nach Italien, wo er sich häufig in Florenz und Venedig aufhielt und mit besonderem Interesse die Malerei des italienischen Quattrocento studierte. Wie sein Vorbild Biéler, konzentrierte sich Dallèves ganz auf die Darstellung der Walliser Landschaft und der heimischen Bevölkerung sowie auf deren Brauchtum. In der Temperamalerei fand er das bevorzugte Medium, und sein flächiger, linienbetonter Stil orientierte sich sowohl am Jugendstil der Jahre um 1900 als auch an den pastoralen Werken Giovanni Segantinis. Mit seinen detailreichen, mittels vieler Studien vorbereiteten Werken wurde er zum Ethnographen des ruralen Wallis. Seinem Heimatkanton hinterliess er nach seinem Tod 200 Werke, die als Basis für die Gründung des Kantonalen Kunstmuseums Sitten dienten.
Die angebotene Arbeit zeigt in charakteristischer Dallèvscher Manier das Porträt einer Walliserin in ihrer Tracht vor einem Gehöft. Wie Ernest Biéler entwarf auch Dallèves nicht selten eigene Rahmen für seine Gemälde, so auch beim vorliegenden Werk
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Detailzeitplan
7. Mai 2021, ab 09.00
- Lots 601 – 930 Gemälde Teil I
7. Mai 2021, ab 14.00
7. Mai 2021, ab 18.00
8. Mai 2021, ab 09.00
- Lots 2094 – 2555 Gemälde Teil II
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