[Johann Wolfgang von] Goethe. West-oestlicher Divan. Stuttgart, Cotta 1819. Mit gestochenem Titel und Frontispiz [von Carl Ermer]. Halblederband der Zeit mit ornamentaler und floraler Rückenvergoldung, farbigem Rückenschild sowie marmoriertem Bezugs- und Vorsatzpapier.Erste Ausgabe, zweiter Druck. – Im ersten Bogen ein Viertelbogen als Kartons ersetzt (S. 7-10), teils fehlerhafte Paginierung. Die Presskorrekturen wurden auf Wunsch Goethes vorgenommen. – »Wie die Hinwendung zur klassischen Antike Goethes ersten großen Gedichtzyklus, die ›Römischen Elegien‹, bestimmt hatte, so gab ihm die Begegnung mit der orientalischen Poesie, vor allem der Lektüre des ›Divan‹ des persischen Dichters Hafez […] den geistigen Anstoß zu seinem ›West-östlichen Divan‹. […] Zu der geistigen Anregung duch die Hafis-Lektüre kam das Gefühl körperlicher und geistiger Verjüngung, einer ›wiederholten Pubertät‹ […]« (KNLL). Im August 1814 begegnete Goethe auf seiner Reise in die Rhein-Main-Gegenden Marianne Jung, späterer von Willemer. »Aus der Leidenschaft zwischen Goethe und Marianne von Willemer, die vor allem im Herbst 1815 […] voll zur Entfaltung kam, erwuchs ein großer Teil der ›Divan‹-Gedichte. Einige der schönsten Gedichte des Bandes stammen von der Hand der Verehrten. – Der Gestaltung des Titelblatts mit den arabischen Schriftzügen widmete Goethe größte Aufmerksamkeit. – Einen nicht unbeträchtlichen Teil des Bandes nehmen die Erläuterungen zum »Besserem Verständnis« ein. – Schönes, nahezu fleckenfreies Exemplar in einem dekorativen, zeitgenössischen Einband.18,5 : 11,0 cm. 556 Seiten.Goedeke IV/3, 492, 110 alpha. – Kippenberg I, 400. – Hagen 416. – Fischer, Cotta 1189. – Slg. Borst 1312