Gotthold Ephraim Lessing. Wie die Alten den Tod gebildet: eine Untersuchung. Berlin, Christian Friedrich Voß 1769. Mit fünf Kupfertafeln und zwei gestochenen Vignetten, davon eine auf dem Titel. Halblederband der Zeit mit hübscher Rückenvergoldung und grün-goldenem Rückenschild.Erste Ausgabe, Exemplar auf festem, fein gerippten Papier. – Der Philologe Christian A. Klotz hatte Lessings im Laokoon vertretene These, der Tod sei in der klassischen Kunst nicht als Skelett dargestellt worden, angegriffen. In vorliegender Schrift erwidert Lessing die Polemik eines »Altertumskrämers«. Die Griechen hätten den Tod als heiteren Zwillingsbruder des Schlafes geschildert, erst in der christlichen Kunst nähme er die Schreckgestalt eines Gerippes an. Neben der Auseinandersetzung mit dem »Klotzianismus« unterbreitet Lessing Vorschläge zur Abbildung des Todes. – Goethe war von der Lebendigkeit der Argumentation und ihrem klaren, kraftvollen, elegant durchkomponierten Prosastil begeistert, Schiller ließ sich durch den Text in seinen »Die Götter Griechenlands« zu dem Vers »Damals trat kein gräßliches Gerippe / Vor das Bett des Sterbenden« anregen (vgl. KNLL X, 329). – Von Herder gibt es eine Schrift mit dem gleichen Titel, die 1774 in 50 Exemplaren als Ergänzung gedruckt wurde. – Sehr schönes Exemplar. – Selten.20,3 : 14,5 cm. [8], 87, [1] Seiten, 5 Kupfertafeln. – Tafelpaginierung leicht angeschnitten.Goedeke IV/1, 417, 113. – Muncker 418. – Seifert 1189. – Rümann 641. – Sammlung Borst 201