Los

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Gerhard Marcks (1889 Berlin - 1981 Burgbrohl) (F)

In Alte Kunst | Moderne & Zeitgenössische Kunst

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Mülheim

Gerhard Marcks (1889 Berlin - 1981 Burgbrohl) (F)
'Falke', 1956, Bronze, dunkelbraun patiniert, Höhe 19,5 cm, im Guss monogrammiert, Gießerstempel 'Guss. Barth Bln.', 2/10 nummeriert, partiell leicht berieben, minimale weiße Farbspritzer, unterseitig leicht korrodiert, unter den Krallen Kleberückstände, Literatur: Wvz. Marcks Tgb. G/B 440, Rudloff 649, mit Abb. S. 386. Ausstellungen: (wohl je anderes Exemplar) New York 1961 (Otto Gerson Gallery), Gerhard Marcks: Paintings, Watercolors, Sculpture, Kat.-Nr. 4. New York 1967 (Leonard Hutton Galleries), A Comprehensive Exhibition of Bronze Sculpture by Gerhard Marcks, Kat.-Nr. 53. Köln 1969 (Kunstverein), Gerhard Marcks: Werke der Kölner Jahre 1950 bis 1969, Kat.-Nr. 30. Köln 1974 (Galerie Lempertz), Gerhard Marcks, Kat.-Nr. 31. Hannover 1974 (Galerie Koch), Gerhard Marcks, Kat.-Nr. 33. Düsseldorf 1974 (Galerie Vömel), Gerhard Marcks, Kat.-Nr. 18. Mainz 1975 (Galerie Brumme), Bildhauer aus drei Generationen, Kat.-Nr. 60

Gerhard Marcks wurde 1889 in Berlin geboren und ist einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer und Grafiker. In seinen ersten Schaffensjahren arbeitete er zunächst mit Richard Scheibe, August Gaul und Georg Kolbe. In den Jahren 1919-1925 leitete er die Töpferwerkstätte am Bauhaus in Weimar, wo auch seine ersten expressionistisch beeinflussten Holzschnittfolgen entstanden. Noch bevor er von den Nationalsozialisten entlassen wurde und seine Kunst als "entartet" diffamiert wurde, lehrte er die Bildhauerklasse an der Kunstgewerbeschule in Halle/Saale. Später, 1946-50 unterrichtete er weiter an der Hamburger Landeskunstschule und an den Werkkunstschulen in Köln. 1951 wurde er zum Juror der Kunstausstellung Eisen und Stahl berufen, seit 1955 war er Mitglied der Berliner Akademie der Künste. 1971 wurde das Gerhard-Marcks-Haus in Bremen eröffnet, das seinen künstlerischen Nachlass verwaltet. 1980, ein Jahr vor dem Ableben des Künstlers, wurde er als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Schon dieser Umriss in wenigen Zeilen zeigt bereits das umfangreiche Schaffen Gerhard Marcks - sowohl als Künstler als auch als Lehrender. Sicherlich hat er auch seine Auffassung und Techniken Figuren zu erstellen an seine Schüler weitergegeben und diese selbst durch die Symbiose von Lehrer und Lehrling immer weiter vorantreiben können. Dr. Arie Hartog, Direktor des Gerhard Marcks Hauses, erklärt dazu: "Wenn man Marcks als Bildhauer verstehen will, so sind die Zeichnungen sehr wichtig. Er hat immer nach dem Modell gezeichnet und dann hat er die Zeichnungen in sein Atelier genommen und, man könnte sagen, das Modell weggeschickt. Denn, er wollte sich nicht ablenken lassen von dem Modell, sondern die Formfindung, die in der Zeichnung stattgefunden hat, dann in Bildhauerei umsetzen." Dabei ist zu beobachten, dass sich die Mensch- und Tierfiguren des Künstlers vom Einfluss der antiken griechischen Skulptur und vom anfänglichen Expressionismus, ablösen und von ihm künstlerisch zu abstrahierter und knapperer Form gelenkt wurden. Wesentlich scheint dabei auch der Aufbau der Figuren, die oftmals sowohl das naturnahe Modell als auch die stereometrischen Formbezüge in harmonischem Gleichgewicht in sich tragen. Eben jener Naturbezug, die Auffassung in der Natur gutes und schönes finden zu können und eben diese Aspekte auf unzählige Weise auf skulpturale Weise herauszuarbeiten ist der Anspruch des Künstlers, den er in der Ausführung der Bronzen einhält. Dabei weist der Künstler eine vorzügliche Linienführung auf, denkt die Linien geradezu bildhauerisch und wandelt die naturnahen Geschöpfe, die beiden Vögel, gekonnt in Figuren um. Der jagende Falke mit abzielendem Blick, spitzem Schnabel und ebenso spitz zulaufenden Flügeln, beweist, ebenso wie die Stadttaube mit ihren leicht kurvigen Formen, das hohe Formverständnis des Künstlers. Wir freuen uns daher ganz besonders den Falken, der bisher nur ein Mal auf dem Auktionsmarkt zu finden war, anbieten zu dürfen! Die Bildgießerei Richard Barth wurde bereits 1929 gegründet ist für Güsse namhafter Bildhauer bekannt. Der Falke von Marcks wurde im traditionellen Verfahren lediglich zehnfach hergestellt.

Gerhard Marcks (1889 Berlin - 1981 Burgbrohl) (F)
'Falke', 1956, bronze, dark brown patina, height 19,5 cm, monogrammed in the casting, foundry stamp 'Guss. Barth Bln.', numbered 2/10, partially slightly rubbed, minimal white paint splashes, slightly corroded on the underside, glue residues under the claws, literature: Wvz. Marcks Tgb. G/B 440, Rudloff 649, with ill. p. 386

Gerhard Marcks was born in Berlin in 1889 and is considered one of the most important German sculptors and graphic artists. In his early creative years, he initially worked with Richard Scheibe, August Gaul and Georg Kolbe. Until 1919-1925, when he headed the pottery workshop at the Bauhaus in Weimar, where he also created his first expressionist-influenced woodcut series. Even before he was dismissed by the National Socialists and his art was defamed as "degenerate", he taught the sculpture class at the Kunstgewerbeschule in Halle/ Saale. Later, 1946-50, he continued to teach at the Hamburg Landeskunstschule and at the Werkkunstschulen in Cologne. In 1951 he was appointed juror of the art exhibition Eisen und Stahl, and from 1955 he was a member of the Berlin Academy of Arts. In 1971, the Gerhard Marcks House was opened in Bremen, which administers his artistic estate. In 1980, a year before the artist's passing, he was elected an honorary foreign member of the American Academy of Arts and Letters.
This outline in just a few lines already shows Gerhard Marck's extensive oeuvre - both as an artist and as a teacher. Certainly he also passed on his conception and techniques of creating figures to his students and was able to advance them himself through the symbiosis of teacher and apprentice.
Dr. Arie Hartog, director of the Gerhard Marcks House, explains: "If you want to understand Marcks as a sculptor, the drawings are very important. He always drew from the model and then he took the drawings into his studio and, you could say, sent the model away. Because, he didn't want to be distracted by the model, but to then translate the form-finding that took place in the drawing into sculpture." It can be observed that the artist's human and animal figures were detached from the influence of ancient Greek sculpture and from the initial Expressionism, and were artistically directed by him towards more abstract and concise form. The structure of the figures, which often carry both, the naturalistic model and the stereometric forma, references in a harmonious balance, seems to be essential. It is precisely this reference to nature, the view of being able to find good and beautiful things in nature and to work out precisely these aspects in countless ways in sculptural form that is the artist's claim, which he adheres to in the execution of the bronzes.
The artist shows an exquisite line management, thinks the lines almost like sculpture and skilfully transforms the natural creatures, the two birds, into figures. The hunting falcon with its aiming gaze, pointed beak and equally pointed wings, as well as the city pigeon with its slightly curved forms, demonstrate the artist's high understanding of form. We are therefore particularly pleased to be able to offer the falcon, which has only been on the auction market once before! The Richard Barth foundry was founded in Berlin in 1929 and is now based in Rinteln.

Gerhard Marcks (1889 Berlin - 1981 Burgbrohl) (F)
'Falke', 1956, Bronze, dunkelbraun patiniert, Höhe 19,5 cm, im Guss monogrammiert, Gießerstempel 'Guss. Barth Bln.', 2/10 nummeriert, partiell leicht berieben, minimale weiße Farbspritzer, unterseitig leicht korrodiert, unter den Krallen Kleberückstände, Literatur: Wvz. Marcks Tgb. G/B 440, Rudloff 649, mit Abb. S. 386. Ausstellungen: (wohl je anderes Exemplar) New York 1961 (Otto Gerson Gallery), Gerhard Marcks: Paintings, Watercolors, Sculpture, Kat.-Nr. 4. New York 1967 (Leonard Hutton Galleries), A Comprehensive Exhibition of Bronze Sculpture by Gerhard Marcks, Kat.-Nr. 53. Köln 1969 (Kunstverein), Gerhard Marcks: Werke der Kölner Jahre 1950 bis 1969, Kat.-Nr. 30. Köln 1974 (Galerie Lempertz), Gerhard Marcks, Kat.-Nr. 31. Hannover 1974 (Galerie Koch), Gerhard Marcks, Kat.-Nr. 33. Düsseldorf 1974 (Galerie Vömel), Gerhard Marcks, Kat.-Nr. 18. Mainz 1975 (Galerie Brumme), Bildhauer aus drei Generationen, Kat.-Nr. 60

Gerhard Marcks wurde 1889 in Berlin geboren und ist einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer und Grafiker. In seinen ersten Schaffensjahren arbeitete er zunächst mit Richard Scheibe, August Gaul und Georg Kolbe. In den Jahren 1919-1925 leitete er die Töpferwerkstätte am Bauhaus in Weimar, wo auch seine ersten expressionistisch beeinflussten Holzschnittfolgen entstanden. Noch bevor er von den Nationalsozialisten entlassen wurde und seine Kunst als "entartet" diffamiert wurde, lehrte er die Bildhauerklasse an der Kunstgewerbeschule in Halle/Saale. Später, 1946-50 unterrichtete er weiter an der Hamburger Landeskunstschule und an den Werkkunstschulen in Köln. 1951 wurde er zum Juror der Kunstausstellung Eisen und Stahl berufen, seit 1955 war er Mitglied der Berliner Akademie der Künste. 1971 wurde das Gerhard-Marcks-Haus in Bremen eröffnet, das seinen künstlerischen Nachlass verwaltet. 1980, ein Jahr vor dem Ableben des Künstlers, wurde er als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Schon dieser Umriss in wenigen Zeilen zeigt bereits das umfangreiche Schaffen Gerhard Marcks - sowohl als Künstler als auch als Lehrender. Sicherlich hat er auch seine Auffassung und Techniken Figuren zu erstellen an seine Schüler weitergegeben und diese selbst durch die Symbiose von Lehrer und Lehrling immer weiter vorantreiben können. Dr. Arie Hartog, Direktor des Gerhard Marcks Hauses, erklärt dazu: "Wenn man Marcks als Bildhauer verstehen will, so sind die Zeichnungen sehr wichtig. Er hat immer nach dem Modell gezeichnet und dann hat er die Zeichnungen in sein Atelier genommen und, man könnte sagen, das Modell weggeschickt. Denn, er wollte sich nicht ablenken lassen von dem Modell, sondern die Formfindung, die in der Zeichnung stattgefunden hat, dann in Bildhauerei umsetzen." Dabei ist zu beobachten, dass sich die Mensch- und Tierfiguren des Künstlers vom Einfluss der antiken griechischen Skulptur und vom anfänglichen Expressionismus, ablösen und von ihm künstlerisch zu abstrahierter und knapperer Form gelenkt wurden. Wesentlich scheint dabei auch der Aufbau der Figuren, die oftmals sowohl das naturnahe Modell als auch die stereometrischen Formbezüge in harmonischem Gleichgewicht in sich tragen. Eben jener Naturbezug, die Auffassung in der Natur gutes und schönes finden zu können und eben diese Aspekte auf unzählige Weise auf skulpturale Weise herauszuarbeiten ist der Anspruch des Künstlers, den er in der Ausführung der Bronzen einhält. Dabei weist der Künstler eine vorzügliche Linienführung auf, denkt die Linien geradezu bildhauerisch und wandelt die naturnahen Geschöpfe, die beiden Vögel, gekonnt in Figuren um. Der jagende Falke mit abzielendem Blick, spitzem Schnabel und ebenso spitz zulaufenden Flügeln, beweist, ebenso wie die Stadttaube mit ihren leicht kurvigen Formen, das hohe Formverständnis des Künstlers. Wir freuen uns daher ganz besonders den Falken, der bisher nur ein Mal auf dem Auktionsmarkt zu finden war, anbieten zu dürfen! Die Bildgießerei Richard Barth wurde bereits 1929 gegründet ist für Güsse namhafter Bildhauer bekannt. Der Falke von Marcks wurde im traditionellen Verfahren lediglich zehnfach hergestellt.

Gerhard Marcks (1889 Berlin - 1981 Burgbrohl) (F)
'Falke', 1956, bronze, dark brown patina, height 19,5 cm, monogrammed in the casting, foundry stamp 'Guss. Barth Bln.', numbered 2/10, partially slightly rubbed, minimal white paint splashes, slightly corroded on the underside, glue residues under the claws, literature: Wvz. Marcks Tgb. G/B 440, Rudloff 649, with ill. p. 386

Gerhard Marcks was born in Berlin in 1889 and is considered one of the most important German sculptors and graphic artists. In his early creative years, he initially worked with Richard Scheibe, August Gaul and Georg Kolbe. Until 1919-1925, when he headed the pottery workshop at the Bauhaus in Weimar, where he also created his first expressionist-influenced woodcut series. Even before he was dismissed by the National Socialists and his art was defamed as "degenerate", he taught the sculpture class at the Kunstgewerbeschule in Halle/ Saale. Later, 1946-50, he continued to teach at the Hamburg Landeskunstschule and at the Werkkunstschulen in Cologne. In 1951 he was appointed juror of the art exhibition Eisen und Stahl, and from 1955 he was a member of the Berlin Academy of Arts. In 1971, the Gerhard Marcks House was opened in Bremen, which administers his artistic estate. In 1980, a year before the artist's passing, he was elected an honorary foreign member of the American Academy of Arts and Letters.
This outline in just a few lines already shows Gerhard Marck's extensive oeuvre - both as an artist and as a teacher. Certainly he also passed on his conception and techniques of creating figures to his students and was able to advance them himself through the symbiosis of teacher and apprentice.
Dr. Arie Hartog, director of the Gerhard Marcks House, explains: "If you want to understand Marcks as a sculptor, the drawings are very important. He always drew from the model and then he took the drawings into his studio and, you could say, sent the model away. Because, he didn't want to be distracted by the model, but to then translate the form-finding that took place in the drawing into sculpture." It can be observed that the artist's human and animal figures were detached from the influence of ancient Greek sculpture and from the initial Expressionism, and were artistically directed by him towards more abstract and concise form. The structure of the figures, which often carry both, the naturalistic model and the stereometric forma, references in a harmonious balance, seems to be essential. It is precisely this reference to nature, the view of being able to find good and beautiful things in nature and to work out precisely these aspects in countless ways in sculptural form that is the artist's claim, which he adheres to in the execution of the bronzes.
The artist shows an exquisite line management, thinks the lines almost like sculpture and skilfully transforms the natural creatures, the two birds, into figures. The hunting falcon with its aiming gaze, pointed beak and equally pointed wings, as well as the city pigeon with its slightly curved forms, demonstrate the artist's high understanding of form. We are therefore particularly pleased to be able to offer the falcon, which has only been on the auction market once before! The Richard Barth foundry was founded in Berlin in 1929 and is now based in Rinteln.

Alte Kunst | Moderne & Zeitgenössische Kunst

Auktionsdatum
Lose: 129
Ort der Versteigerung
Friedrichstraße 67-67a
Mülheim
45468
Germany

Alle erforderlichen Informationen für den Versand Ihrer Objekte finden Sie unter: www.wettmann.com/versand

Eine Abholung der ersteigerten Objekte ist zu unseren Öffnungszeiten nach Terminabsprache möglich oder kann nach der Auktion erfolgen.

Vor Ort ist Bar- und EC-Kartenzahlung möglich.

 

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A pickup of the auctioned objects is possible during our opening hours by appointment or can be done after the auction.

On site cash and EC-card payment is possible.

Wichtige Informationen

Die Vorbesichtigung findet vom 20. Mai 2023 bis zum 25. Mai 2023 täglich von 12.00 bis 18.00 Uhr in unseren Geschäftsräumen - Friedrichstraße 67-67a in 45468 Mülheim - statt. (auch Sonntag)

Die Auktion findet am 27. Mai 2023 in unseren Geschäftsräumen in Essen-Bredeney - Bredeneyer Str. 119-121 in 45133 Essen - statt.

AGB

Allgemeine Versteigerungsbedingungen

 

VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN

Mit der Teilnahme an der Versteigerung erkennt der Bieter nachstehende Bedingungen an:

1. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH versteigert öffentlich (im Sinne des § 383 Abs.3 Satz 1 BGB) und versteigert als Kommissionär (§ 383 HGB) im eigenen Namen und auf Rechnung der Auftraggeber, die ungenannt bleiben.

 

2. Der Versteigerer behält sich vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

  

3. Alle zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Versteigerung eingehend besichtigt und geprüft werden. Die Gegenstände sind gebraucht und werden in dem Zustand versteigert, in dem sie sich im Augenblick des Zuschlages befinden ohne Gewähr und Haftung für offene und versteckte Mängel sowie Zuschreibungen. Auf altersbedingte Spuren (Bereibungen, kleine Bestoßungen, u. a.) wird nicht gesondert hingewiesen. Die nach bestem Wissen und Gewissen vorgenommenen Katalogbeschreibungen sowie zusätzliche mündliche oder schriftliche Angaben sind keine Garantien im Rechtssinne, d. h. sie sind keine zugesicherten Eigenschaften gem. § 459 ff. BGB. Das gilt auch für Maße, Gewichte, Vollständigkeit, Herkunft, Zeitangaben etc.

 

3.1. Die zur Versteigerung gelangenden und im Rahmen der Vorbesichtigung prüfbaren und zu besichtigenden Kunstwerke und anderweitigen Objekte sind ausnahmslos gebraucht. Sie haben einen ihrem Alter und ihrer Provenienz entsprechenden Erhaltungszustand. Beanstandungen des Erhaltungszustandes werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie nach Auffassung der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH den optischen Gesamteindruck des Kunstwerkes beeinträchtigen. Veränderungen, z. B. Austrocknung des Mediums oder Veränderung aufgrund von Lichteinfall, werden nicht angegeben und sind als normaler Zustand zu verstehen. Reinigungen und kleinere Ausbesserungen hingegen dienen der Konservierung und sind keine wertmindernden Veränderungen. Fehlende Angaben zum Erhaltungszustand begründen infolge dessen auch keine Garantie oder Beschaffenheitsvereinbarung. Interessenten können einen Zustandsbericht für jedes Kunstwerk anfordern. Dieser Bericht, sowie weiterer Angaben zum Versteigerungsobjekt in mündlicher oder schriftlicher Form bzw. per Email enthalten keine abweichende Individualabrede und bringt lediglich eine subjektive Einschätzung der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH zum Ausdruck. Sämtliche Angaben zum Versteigerungsobjekt sind keine Garantien oder Beschaffenheitsvereinbarungen und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information.

In allen Fällen ist der tatsächliche Erhaltungszustand des Kunstwerkes zum Zeitpunkt seines Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen (§§ 434ff BGB). Alle Angaben im Katalog beruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Auktion veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wird zusätzlich ein Internet-Katalog erstellt, sind dennoch die Angaben der gedruckten Fassung maßgeblich. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH behält sich vor, Katalogangaben über die zu versteigernden Kunstwerke zu berichtigen. Diese Berichtigung erfolgt durch schriftlichen Aushang am Ort der Versteigerung und mündlich durch den Auktionator unmittelbar vor der Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes. Die berichtigten Angaben treten an die Stelle der Katalogbeschreibung.

 

3.2 Gemälde, Grafiken, Aquarelle, Pastelle und sonstige Bilder werden grundsätzlich bei den Versteigerungen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH ohne Rahmen angeboten. Beschädigungen an der Rahmung können nicht geltend gemacht werden.

 

3.3 Schadensersatzansprüche gegen die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH wegen Rechts- und Sachmängeln sowie aus sonstigen Rechtsgründen (incl. Ersatz vergeblicher Aufwendungen sowie Ersatz von Gutachterkosten) sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf vorsätzlichem oder grob fahrlässigem Handeln der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH oder auf der Verletzung wesentlicher Vertragspflichten durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH beruhen oder ihre Ursache in der Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit haben.

 

3.4 Gebote können während der Präsenzversteigerung  persönlich, online oder per Telefon abgegeben werden. Ist eine Präsenzauktion aufgrund einer behördlichen Anordnung untersagt und findet die Auktion ausschließlich online statt, so handelt es sich ebenfalls in diesem Fall um eine Versteigerung im Sinne des § 156 BGB bei der nach dem Zuschlag ein Widerrufsrecht ausgeschlossen ist (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).Im Übrigen gelten für Online-Versteigerungen Ziffer 10.

 

4. Vor der Abgabe eines Gebotes muss jeder Bieter unter Angaben seiner Personalien eine Bieternummer lösen. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH kann, wenn ein Bieter dem Versteigerer nicht bekannt ist, einen offiziellen Identitätsnachweis sowie Bankreferenzen und Sicherheiten verlangen. Es liegt im Ermessen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH eine Person von der Auktion auszuschließen. Alle Gebote gelten als vom Bieter im eigenen Namen und auf eigene Rechnung abgegeben. Möchte ein Bieter Gebote im Namen eines anderen abgeben, muss er dieses 24 Stunden vor Auktionsbeginn unter Nennung von Namen und Anschrift des Vertretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitteilen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung. Irrtum bleibt vorbehalten.

 

5. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Aufträge für Schrift- oder Telefongebote müssen zur ordnungsgemäßen Abwicklung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen; bei telefonischen Geboten übernimmt die Auktionshaus an der Ruhr GmbH keine Gewähr dafür, dass eine Telefonverbindung zustande kommt. Jeder Auftrag zum telefonischen Bieten kommt einem Gebot des Limitpreises gleich. Die Telefongebote können durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH aufgezeichnet werden. 

 

6. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Ersteher über, das Eigentum geht erst bei vollständiger Zahlung des Endpreises über.

 

7. Auf den Zuschlagpreis sind ein Aufgeld von 25 % des Zuschlagspreises, sowie die gesetzliche Mehrwertsteuer zu entrichten. Zur Abgeltung der gemäß § 26 UrhG anfallenden Folgerechtsgebühr bei der Veräußerung eines Originalwerkes der bildenden Künste oder eines Lichtbildwerkes trägt der Einlieferer und der Ersteigerer jeweils eine Gebühr in Höhe von 2% des Zuschlagpreises. Die Folgerechtsgebühr fällt nur dann an, wenn die Urheber noch nicht 70 Jahre vor dem Ende des Verkaufs verstorben sind und der Zuschlagpreis mehr als 400 € beträgt.

Für die Nutzung des Live-Onlinebietens berechnen wir 3% zzgl. MwSt. vom Zuschlagspreis.

Nimmt der Ersteigerer persönlich an der Auktion teil, ist der Gesamtpreis mit dem Zuschlag zur Zahlung fällig. Die Zahlung auswärtiger Ersteher, die schriftlich geboten oder vertreten gewesen sind, gilt unbeschadet sofortiger Fälligkeit bei Eingang binnen 10 Tagen nach Rechnungsdatum noch nicht als verspätet.

 

 

8. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1,5 % je angebrochenem Monat berechnet. Bei Zahlung in fremder Währung gehen ein etwaiger Kursverlust und Bankgebühren zu Lasten des Ersteigerers. Entsprechendes gilt für Schecks, die erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift als Erfüllung anerkannt werden können. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer verpflichtet ist,  einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes zu ersetzen.

 

9. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Der Versteigerer haftet für verkaufte Gegenstände nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden jedoch erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert, bei Zahlung durch Scheck erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte drei Wochen nach Ablauf der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH werden pro Tag und Objekt 3,00 EUR netto für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH behält sich vor, darüber hinausgehende Kosten dem Ersteigerer gegenüber geltend zu machen. 

 

10. Verweigert der Käufer Abnahme oder Zahlung oder gerät er mit der Zahlung des Kaufpreises in Verzug, kann der Versteigerer wahlweise entweder Erfüllung des Kaufvertrages oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Käufer gerät 10 Tage nach Rechnungsstellung in Verzug. Verlangt der Versteigerer Erfüllung, steht ihm neben dem Kaufpreis der Verzugsschaden zu. Dazu gehören auch ein etwaiger Währungsverlust, der Zinsverlust sowie der Kostenaufwand für die Rechtsverfolgung. Verlangt der Versteigerer Schadenersatz wegen Nichterfüllung, so ist er berechtigt, das Versteigerungsgut bei Gelegenheit noch einmal zu versteigern. Mit dem Zuschlag erlöschen die Rechte des Käufers aus dem früher ihm erteilten Zuschlag. Der Käufer haftet für jeden Ausfall, hat keinen Anspruch auf einen Mehrerlös und wird zur Wiederversteigerung nicht zugelassen.

 

11. In den Geschäftsräumen haftet jeder Besucher – insbesondere bei Besichtigungen – für jeden von ihm verschuldeten Schaden.

 

12.1 Die Firma Auktionshaus an der Ruhr bietet auch Online-Versteigerungen an.

12.2. Nach einer vorherigen Registrierung des Bieters ist dieser berechtigt, an einer Online-Versteigerung teilzunehmen und Kaufangebote auf die zur Versteigerung angebotenen Artikel abzugeben.   

Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH  ist berechtigt, die Registrierung zu widerrufen und den Bieter zu sperren, wenn dieser gegen die Versteigerungsbedingungen verstößt oder in der Vergangenheit verstoßen hat. Durch die Registrierung bei der Online-Versteigerungen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH werden die vorliegenden Versteigerungsbedingungen in der jeweils gültigen Fassung anerkannt.

12.3. Die Dauer einer Versteigerung wird auf einen bestimmten Zeitraum (Versteigerungsfrist), gemessen anhand der ausschließlich maßgeblichen Uhrzeit, die von der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH vorgegeben wird, festgesetzt. Das voraussichtliche Auktionsende wird angezeigt. Mit dem Auktionsende erfolgt der Zuschlag. Danach werden keine höheren Gebote mehr zugelassen. Die eingestellten Objekte werden zu einem Anfangsgebot (Mindestgebot) ausgeboten. Das Mindestangebot enthält die gesetzlich anfallende Umsatzsteuer sowie das Aufgeld gemäß Ziffer 7.  Das Ausgebot ist eine Aufforderung, Gebote zur Ersteigerung abzugeben. Die Mindeststeigerungsschritte ergeben sich aus nachstehender Tabelle.

Gebot  Mindest-Steigerungsschritt

bis 25,00 Euro                                1,00 Euro

bis 50,00 Euro                               2,00 Euro

bis 100,00 Euro               5,00 Euro

bis 500,00 Euro              10,00 Euro

bis 1.000,00 Euro         20,00 Euro

bis 5.000,00 Euro         50,00 Euro

über 5.000,00 Euro      100,00 Euro

12.4. Wird ein höherer Betrag als das Mindestangebot geboten, so stellt dieses das Höchstgebot solange dar, bis ein höheres Angebot abgegeben wird. Das abgegebene Gebot des Bieters ist ein Angebot auf Erteilung des Zuschlags. Dieser ist an sein Gebot gebunden, bis es durch ein wirksames, höheres Gebot erlischt. Das bei Auktionsende vorliegende Höchstgebot  wird angenommen (Zuschlag). Dem Höchstbieter wird durch E-Mail mitgeteilt, dass er den Zuschlag erhalten hat.

12.5. Nach Mitteilung des Zuschlags hat der Ersteigerer den Gebotsbetrag innerhalb von zehn Tagen zu entrichten und die Sache abzuholen (Zahlungs- /Abholfrist).

12.6. Endet eine Versteigerung zu einem Zeitpunkt, in dem der Zugriff auf die Online-Versteigerung  für alle Bieter aus technischen Gründen nicht möglich ist, so kann die Versteigerung abgebrochen werden. Ein in diesem Fall vom System fehlerhaft mitgeteilter Zuschlag ist unwirksam. Der in diesem Zeitpunkt Höchstbietende wird von der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH  von dem Abbruch unverzüglich per E-Mail unterrichtet. Die zur Versteigerung angebotenen Objekte können einer neuen Versteigerung zugeführt werden; ein Anspruch auf Durchführung einer neuen Versteigerung besteht nicht.

12.7. Das Eigentum an der ersteigerten Sache wird Zug um Zug gegen Bezahlung und Übergabe der Sache übertragen.

 

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Mülheim an der Ruhr. Für die Rechtsbeziehung der Parteien gilt deutsches Recht ohne die Verweisungsnormen des Internationalen Privatrechts unter Ausschluss des UN-Kaufrechts.

Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.

 

 

14. Diese Versteigerungsbedingungen regeln sämtliche Vereinbarungen zwischen dem Käufer und der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH. Mündliche Nebenabsprachen bestehen nicht. Änderungen der Versteigerungsbedingungen bedürfen der Schriftform.

 

Stand 29.04.2021

 

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