Höfisches Kaffee- oder Likörfässchen. Auf dreibeinigem separatem Sockel aus Voluten und Rocaillen, mit Blüten bossiert. Fässchen mit sechs profilierten Reifen und rechteckiger Öffnung: Bronze-doré-Verschluss mit Blütennodus. Bronze-doré-Hahn mit Delphin. Delikate Staffage mit Watteau-Szenen auf filigranen Bandelwerksockeln: Liebespaare in Parklandschaften sowie Darstellung des Scaramouche und des Pierrot aus der Comedia dell'arte; dazw. Blütensträußchen und Streublümchen. Auf den Seiten groß angelegte Szenen: Zwei Bogenschützen zielen auf Vogel - Dame mit zwei Kavalieren in Parklandschaft.Modell von Johann Joachim Kändler. Auf dem Sockel blaue Schwertermarke Meissen, um 1741-45. Gesamthöhe 33,5 cm; Fässchen L 16 cm.Die Tochter August III. erhielt bereits zu ihrer Hochzeit 1738 ein Service mit Watteau-Malerei. 1741 erwarb die Meissener Manufaktur Stichvorlagen nach den Gemälden von Watteau und Lancret. Die Porzellanmaler folgten diesen Vorlagen recht getreu, setzten sie allerdings gerne in andere Landschaften und vor andere Hintergründe.Eine Variation zum Modell eines Kaffee- oder Likörfässchens siehe Michael Newman, "Die deutschen Porzellan-Manufakturen im 18. Jahrhundert", Band I, Tafel 2